Niederbayerische Unternehmen rechnen mit deutlichen Auswirkungen des Ukraine- Kriegs auf das eigene Geschäft und befürchten hohe Energiepreise.
Der Einmarsch der russischen Streitkräfte in die Ukraine stellt ein einschneidendes Ereignis dar, das auch in der niederbayerischen Wirtschaft und damit in den Bilanzen der Unternehmen deutliche Spuren hinterlassen wird. Die Sanktionen gegen Russland zeigen Erfolge, haben aber auch Auswirkungen auf die verhängenden Staaten. Aussagen zur zeitlichen Ausdehnung der Krise sind gegenwärtig kaum möglich. Dr. Kittl & Partner hat hierzu in einer Umfrage mögliche Auswirkungen auf die regionalen Firmen abgefragt.
GESCHÄFTSBEZIEHUNGEN ZU RUSSLAND/UKRAINE
Von den befragten Unternehmen aus der Region pflegen 25 % direkte Geschäftsbeziehungen zu den Ländern Russland und/oder Ukraine. Fast jedes zweite Unternehmen gibt an, zumindest indirekte Geschäfte mit einem der beiden Ländern zu unterhalten.
HOHE AUSWIRKUNGEN AUF DAS EIGENE GESCHÄFT
Die Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit der befragten Unternehmen sind vielfältig: Ein Drittel der Unternehmen stufen die Auswirkungen als „wesentlich“ ein, wobei insgesamt die meisten Unternehmer (knapp 40 %) die Auswirkungen als „verkraftbar“ halten. Ein Viertel der Teilnehmer sehen dagegen „keine“ oder nur „unwesentliche“ Auswirkungen für deren Geschäftstätigkeit. Große Sorgen bereite die Krise jedoch 5 % der befragten Unternehmen: Diese sind sogar der Meinung, dass die Auswirkungen existenzbedrohend sein können.
HOHE ENERGIEPREISE ALS ZENTRALES PROBLEM
Konkret zu den Auswirkungen befragt gaben die meisten Unternehmen an, dass Sie einen enormen Anstieg der Energiepreise befürchten und sich die Lieferkettensituation weiter verschärfen wird. Jedes fünfte Unternehmen sieht auch Auswirkungen auf den Vertrieb und die Absatzmärkte. Dagegen spielen die Kreditversorgung durch Banken und Wertberichtigungen auf Forderungen bzw. Vorräte keine entscheidende Rolle. Ungefähr jedes zehnte Unternehmen befürchtet ein erhöhtes Risiko durch Cyberangriffe und eine Verschärfung der Personalsituation.
STAATLICHE HILFSMASSNAHMEN BEFÜRWORTET
Die Nachfrage nach staatlichen Hilfsmaßnahmen für betroffene Unternehmen ist groß: Zwei Drittel der Unternehmer wünschen sich auch hier Unterstützungsleisten – analog der Corona Überbrückungshilfen – um die Auswirkungen des Ukraine Kriegs abfedern zu können. Insbesondere eine Absenkung der Energiepreise ist für die meisten Unternehmer ein großer Wunsch.
ALLGEMEINES ZUR UMFRAGE
In unserer Kurzumfrage haben im März 2022 mehr als 80 regionale Unternehmen teilgenommen, davon überwiegend Kapitalgesellschaften mit mehr als 50 Arbeitnehmern.
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KONTAKT
Andreas Schwarzhuber
Partner
Wirtschaftsprüfer, Steuerberater
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