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Arbeitsmodell im Alter? Reduzierter und fokussierter!

Seit über 30 Jahren arbeitet Karin Bamann für unsere Kanzlei. Kolleginnen wie Frau Bamann haben eine Menge Wissen und Erfahrung aufgebaut, das wir der Kanzlei und – vor allem jungen – Mitarbeitern sehr gerne möglichst lange erhalten würden. Wie kann ein Arbeitsmodell im Alter aussehen, das attraktiv für alle Beteiligten ist?

Frau Bamann, was könnte Sie bewegen, doch noch länger für Dr. Kittl&Partner zu arbeiten?

Karin Bamann: „Die Rahmenbedingungen wie flexible Gestaltung von Arbeitszeit und Ort sind eh schon hervorragend. Corona hat dabei sicher einen großen Schub geleistet. Heute kann ich im Grunde arbeiten, wo und wann ich will.“

Dann steht ja einer Verlängerung nichts im Weg?!

„Das Problem ist, dass man unseren Job nur schwer in Teilzeit leisten kann. Erstens erwarten die Mandanten (berechtigter Weise), dass wir für sie da sind. Und zweitens braucht man das tägliche Training: Es gibt so viele Neuerungen bei Gesetzen oder IT Anwendungen, dass man leicht den Anschluss verliert, wenn man nicht ständig dran bleibt.“

Also ganz oder gar nicht?

„Die Variante, in Teilzeit das volle Programm zu bedienen, sehe ich zumindest nicht. Aber ich könnte mir vorstellen, mich in weniger Stunden auf ein bestimmtes Aufgabengebiet zu konzentrieren – wie beispielsweise auf die Ärzte-Beratung.“

Also Nische statt volles Programm?

„Ja, und eine derartige Ausrichtung könnte sich für die ganze Kanzlei anbieten. Wir sind mittlerweile einfach zu groß, als dass alle alles machen könnten. Eine Unterteilung der Kanzlei in Teams, wie wir beim Ideentag diskutiert haben, wäre ein erster guter Schritt. Die Teams könnten sich dann spezialisieren auf bestimmte Themen und Mandanten. Ich denke, das würde eine Menge Druck vom Kessel nehmen.“

Wie erleben Sie die Kanzlei in Ihrem 31. Jahr?

„Arbeit war bei uns noch nie ein knappes Gut. Es gibt immer reichlich zu tun und wir wachsen ja weiterhin. Daher finde ich es wichtig, dass wir dauerhaft in eine Arbeitsumgebung investieren, die uns erlaubt, unsere Aufgaben mit Ruhe und Konzentration bearbeiten zu können. Die Zeit und Raum lässt, sich gezielt weiter zu entwickeln und die jeweilige Rolle in der Kanzlei gut auszufüllen. Wenn uns das gelingt, bin ich sicher, dass nicht nur ich gerne (noch) länger bleiben würde.“

Liebe Frau Bamann, vielen Dank für dieses Gespräch!