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Baby, Karriere und Kanzlei – wie geht das zusammen?

Rechtsanwältin Kristina Kuriata ist vor 10 Monaten zum ersten Mal Mutter geworden. Nach einem halben Jahr kehrte sie wieder zurück in die Rechtsanwaltskanzlei von Dr. Kittl & Partner – anfangs für 2 Vormittage pro Woche. Mitten in dieser Phase der Familiengründung wurde Kristina Kuriata per 1. Januar 2023 Partnerin der Dr. Kittl GmbH Rechtsanwaltsgesellschaft. Mittlerweile hat die junge Mutter ihr Pensum auf 15 Stunden pro Woche geschraubt.

Kristina, wie bringen Sie Baby, Karriere und Kanzlei unter einen Hut?

Ganz so einfach, wie sie manchmal dargestellt wird, ist die Aufgabe nicht. Ich lande regelmäßig in der Gefühls-Zwickmühle, dass ich einer von beiden Seiten nicht ausreichend gerecht werden kann. Und, na klar, es ist manchmal einfach anstrengend Kind, Familie, Kanzlei und Mandanten zu jonglieren.

Wie sehen Sie die Voraussetzung seitens der Kanzlei?

Die Kanzlei und meine Kollegen helfen mir sehr. Sie haben in den allermeisten Fällen Verständnis dafür, dass ich nicht mehr 50 Stunden pro Woche leisten kann und nicht mehr jederzeit sofort auf Abruf bereitstehen kann. Sie sehen, dass ich flexibel sein muss. Homeoffice und flexible Arbeitszeiten sind ein unabdingbarer Vorteil für mich als junge Mutter. Von Kanzleiseite erhalte ich volle Rückendeckung und Unterstützung. Hier bleiben von meiner Warte aus keine Wünsche offen.

Wie gelingt es Ihnen, von Kanzlei und Mandanten auf Baby und Familie zu wechseln?

Manchmal denke ich mir, Abschalten wäre ohne Digitalisierung leichter: Deckel zu und ab nach Hause. Aber in einer digitalen Arbeitsumgebung schielt man immer wieder mal auf das Smartphone. Zugegeben falle ich da etwas meiner perfektionistischen Ausrichtung zum Opfer: Ich will halt alles gut und schnell erledigen.

Wie organisieren Sie heute Ihren Arbeitsalltag?

Ich musste erst einmal lernen, Arbeitspensum und Zeitmanagement neu zu definieren. Was kann ich annehmen, was kann ich stemmen? Wie viele Aufgaben kann ich in der reduzierten Zeit gut bedienen und termingerecht erledigen?

Im Alltag können wir uns verlassen auf unser gutes Netzwerk, vor allem auf die Großeltern, die uns stets zur Seite stehen. Zumal mein Mann selbständig ist und zwar selbst und ständig:)

Das klingt nach einer intensiven Lebensphase…

Ja, zweifelsohne ist jeder Tag sportlich und trotzdem würde ich es immer wieder so machen. Wenn die Umgebung, das Netzwerk und der Arbeitgeber stimmen, dann ist das alles gut machbar mit Kind&Karriere. Ich freue mich aber auch bereits jetzt auf die Zeit, in der meine Tochter dann größer wird, zur Kita geht und ich meiner Arbeit als Anwältin, die ich ja auch leidenschaftlich gerne mache, wieder mehr Zeit widmen kann.