Andrea, warum FAIT?
Andrea Höbler wurde am 15.6.2022 von der Steuerberaterkammer München ausgezeichnet als Fachassistentin für Digitalisierung und IT-Prozesse, kurz FAIT. Damit ist Andrea eine der ersten, die ihre Prüfung in diesem neuen Ausbildungszweig erfolgreich abgelegt haben. Anlass genug, um bei ihr nachzufragen, was hinter diesem Spezialgebiet steckt:
Andrea, wie dürfen wir uns den Weg zur Fachassistentin für Digitalisierung und IT-Prozesse vorstellen?
Dieses Fortbildungsangebot wurde von der Steuerberaterkammer 2022 erstmalig angeboten. Untersucht werden die Beziehungen zwischen Mandanten, Kanzlei und Finanzverwaltung und wie diese sich ändern durch den zunehmenden Einsatz von digitalen Prozessen und Schnittstellen. Welche Auswirkungen gibt es auf GoBD und Verfahrensdokumentation im Zuge der Digitalisierung von Lohn, FiBu und Jahresabschluss/Steuern? Wie können wir Mandanten bei der Umsetzung beraten und coachen?
Der erste Vorbereitungskurs war im September 2021, die schriftliche Prüfung war bundeseinheitlich am 30. 2022, die mündlichen Prüfungen lagen, je nach Kammer, in Mai und Juni. Der Kurs fand von Anfang bis Ende online statt mit Teilnehmern aus ganz Deutschland.
Was hat dich motiviert, diese Fachrichtung einzuschlagen?
Die Zusammenarbeit mit Mandanten bereitet mir große Freude. Die Prozesse sind individuell und ich entdecke ständig neue Programme und Schnittstellen, die die Arbeit mit Mandanten und auch Kanzlei-intern erheblich vereinfachen. Außerdem erhalte ich bei der Prozessberatung tiefe Einblick in die Abläufe eines Unternehmens, was mich besonders interessiert.
Nach all dem, was du bisher erfahren hast: Welche Rolle spielt Digitalisierung für die Zukunft einer Kanzlei?
Digitalisierung ist die Zukunft und betrifft uns alle. Mandanten arbeiten auf allen Gebieten – nicht nur im Dialog mit dem Steuerberater – immer digitaler. Das verändert ihre Erwartungshaltung – hin zu mehr Plausibilitätsprüfungen, Kontrollen, Analysen und Beratung statt reiner „Deklaration“. Sie erwarten, dass alle Daten zu jeder Zeit an jedem Ort in aktueller Form verfügbar sind. Das bedeutet für uns: Wir müssen uns in diese Richtung weiterentwickeln. Sonst können wir diese Erwartungen in Zukunft nicht mehr bedienen.
Gleichzeitig kann ich als Mitarbeiterin der Kanzlei zeit- und ortsunabhängig arbeiten. Ich kann mir meine Zeit und Aufgaben individuell einteilen und Stoßzeiten deutlich entzerren.
Wie siehst du dabei die Entwicklung unserer Kanzlei Dr. Kittl & Partner?
Wir sind auf einem sehr guten Weg und haben einen ausgezeichneten Digitalisierungsfahrplan, den es konsequent umzusetzen gilt. Nicht auf Biegen und Brechen und nicht alles auf einmal – aber Schritt für Schritt in allen Bereichen und mit klaren Zielen und Terminen. Dann sind wir gut aufgestellt für die Zukunft und für unsere Mandanten – und für uns persönlich.
Vielen Dank für das Gespräch, liebe Andrea, und alles Gute für deinen weiteren Weg!