Michael Moro

Der flotte Weg zum Steuerberater

Michael Moro ist 27 Jahre jung und sehr flott unterwegs: Bis 28. Februar 2017 hatte er BWL in Deggendorf studiert. Schon einen Tag später, am 1.3.2017, war er fest angestellt in der Deggendorfer Kanzlei von Dr. Kittl & Partner. Und seit März 2021 ist er amtlich bestellter Steuerberater. Grund genug, einmal nachzuhaken, wie es so weit kommen konnte.

Wie kommt ein junger Mann auf die Idee, Steuerberater zu werden?

Ich hatte schon im Studium meine Schwäche für Steuern und Wirtschaftsprüfung entdeckt. Es liegt mir einfach, mit Gesetzen zu arbeiten, am liebsten in Verbindung mit Zahlen. Das ist für mich alles sehr konkret, greifbar und reell.

Im 3. Semester erlebte ich eine Vorlesung von Frau Bily-Waschinger, der langjährigen Seniorpartnerin der Kanzlei. Die Art und Weise, wie sie von Steuerberatung erzählte, machte mich noch neugieriger. Die Vorlesung öffnete mir die Türen für ein Praktikum bei Dr. Kittl & Partner. Dort durfte ich bald kleine Buchhaltungen, Einkommensteuererklärungen und Recherchen übernehmen und wurde dann im fließenden Übergang zum Werkstudenten befördert. Rückblickend kann ich sagen, dass ich hier alles von Grund auf gelernt habe.

Sie wohnen in Cham. Warum pendeln Sie jeden Tag ins ferne Deggendorf?

Ja, es gibt in Cham durchaus gute und beachtenswerte Kanzleien. Aber Dr. Kittl & Partner ist für mich wie eine berufliche Heimat geworden. Mein Arbeitsplatz, meine Umgebung, unser Team – das sind für mich alles unbezahlbare Wohlfühlfaktoren. Ich weiß, dass ich hier jeden Tag gefordert werde und ich ein breites Wissen aufbauen kann. Dazu kommt noch die Flexibilität, die mir die Kanzlei in Sachen Arbeitsorganisation erlaubt. Der Weg von Cham nach Deggendorf ist für mich keine Belastung.

Hand aufs Herz, Herr Moro: Die Kanzlei hat den Ruf, anspruchsvoll und anstrengend zu sein. Wie erleben Sie den Alltag?

Lassen Sie es mich so formulieren: ich mag Herausforderungen und die Kanzlei bietet eine Reihe davon. Jeden Tag. Es ist wie beim Sport: Wenn man an der Spitze mitspielen will, muss man halt mehr dafür tun, muss jeden Tag bereit sein, in Qualität und Leistung zu investieren und auch mal über die Schmerzgrenze gehen. Das mag für Außenstehende anstrengend ausschauen. Ich erlebe das so, dass wir alle einfach höhere Ansprüche an uns stellen. Wir sind Hochleistung gewöhnt und freuen uns über den Erfolg, der Belohnung ist für unsere ausgezeichneten Leistungen.

Es ist immer wieder zu lesen, dass der Beruf der Steuerberater durch Digitalisierung gefährdet ist. Was verändert sich gerade in Ihrer Kanzlei, damit sie auch in Zukunft Erfolg haben kann?

Corona hart vieles in Richtung Digitalisierung beschleunigt. Wir erleben eine deutlich flexiblere Arbeitsplatzorganisation und erhielten eine tipptopp Homeoffice-Ausrüstung von der Kanzlei. Pendelordner werden ersetzt durch digitale Dokumentation, weil Mandanten jederzeit ihre Daten aktuell abrufen wollen. Um auch in Zukunft in der ersten Liga mitspielen zu können, müssen wir den digitalen Reifegrad der Kanzlei ausbauen. Ich sehe, dass die Kanzlei diese Notwendigkeit des Wandels erkannt hat. Wir haben eine Vorstellung, wie die zukünftige Struktur aussehen soll, und einen Fahrplan zur Erreichung der Ziele entwickelt. Ich finde, dass wir beim Tempo des Fortschritts genau richtig unterwegs sind. In absehbarer Zeit werden wir 70-80 % der Mandanten digital betreuen. Ein paar vom alten Schlag wird es noch eine Zeitlang geben. Aber immer seltener.

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Moro, und alles Gute für Ihren weiteren Weg.